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London (30. August 2004) - Vorweg: Bei der betreffenden Galerie handelt es sich nicht um einen erhöhten Wandelgang. In einer Galerie können auch Werke von gebildeten Künstlern ausgestellt werden; und das Wort Galerie leitet sich weder von Galeere [römisches Schiff, hochseetüchtig, innen oft leer] noch von Galle [vergl. auch Gift] ab.
In besagter Galerie ensteht Schmutz - so hat es Gott gefügt, also liegt es in der Natur des Menschen. Dieser [der Schmutz] muß beseitigt werden, zu welchem Behufe die Natur die Putzfrau [seltener: den Putzmann] erfand. Sie reinigt die verschmutzten Oberflächen, die dadurch oberflächlich rein werden. Erst wenn die "Putzung", wie die Fachleute sagen "den höchsten Stand erreicht hat", können wir mit Fug und Recht von sauber sprechen.
Die Londoner Galerie Tate Britain bildet da keine Ausnahme. Auch dort muß peinlich genau zwischen Kunst und Abfall entschieden werden; eine Entscheidung, die von der örtlichen Putzfrau ohne viel Federlesen getroffen wurde. Sie warf ein mit Zeitungspapier, Pappendeckel und anderen Schnipseln gefülltes Plastiksackerl in den Mistkübel. Daß es sich dabei um ein nicht besonders gekennzeichnetes Ausstellungsstück, eine Kreation des deutschen Künstlers Gustav Metzger handelte, focht sie nicht an.
Damit hat die anonyme englische Putzfrau ein weit höheres Kunstverständnis bewiesen als ganze Horden von studierten Kunsthistorikern und das Kunstwerk - sozusagen in einem Aufwaschen - vollendet. Möglicherweise wird ihr Beispiel Schule machen; nicht nur in den Galerien, sondern auch im Bereich der Musikpräsentation, um nur einen zu nennen. Bei vielem, was uns Tag für Tag aus den gleichgeschalteten Hitradios so entgegenplärrt, handelt es sich ja auch um nichts anderes als hochtechnologischen Schrott.
Metzger, der betroffene Künstler, hat inzwischen eine neue Version des Kunstwerkes angefertigt. Was lernen wir daraus, Travnicek? Alles ist Kunst, es muß nur richtig beschriftet sein.
PS: Bei Tonträgern heißt das: mit dem Logo eines der großen Labels. Dann passen sie ins Format und werden gerne im Radio gespielt.
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