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Vom verlorenen Verstand

"Ich will meine Kultur, und ihr könnt eure haben." Genau das sagt heute jeder Rechte. (Slavoj Zizek, Philosoph)

Wien (29. November 2001) - Übergeben wir uns oder das Wort an einen anonymen Leserbriefschreiber im Internet-Standard, der sich bemüßigt fühlte, in eine Debatte über die Sinnhaftigkeit der Veranstaltung A-Musik im Wiener Gasometer einzugreifen. Mein dortiger Beitrag vom 28. November, gerichtet an einen gewissen Herrn Fluch, lautete:

Lieber Herr Fluch, der von Ihnen vorgeschlagene Freie Markt stärkt immer große Strukturen, die Kleinen bleiben auf der Strecke. Erstrebenswert erscheint mir eine vom Souverän, der Bevölkerung, kontrollierte Marktwirtschaft, also eine, in der auch wir die Regeln mitbestimmen dürfen. Was sagen Sie dazu? - Fluch schwieg vorerst. An seiner Stelle antwortete ein gewisser Mister

my name no one [und ich bitte, sich hinzusetzen]:

Wieder einmal völlig danebengegriffen, Hr. Skrepek! Glauben Sie immer noch, daß das "Volk" souverän ist - und argumentieren Sie dann noch nationalökonomisch, dann offenbaren sie schon, welch Geistes Kind sie sind. Eben diese Sehnsüchte, globalen Kapitalismus durch Stärkung der Nation und ihrer Ökonomie zu beschränken, sind primär rechte Forderungen. Genau so wie Ihre Musikergilde: Nicht ihre Forderungen an sich sind böse und verwerflich, sondern der partikulare Inhalt, mit welchem sie aufgeladen und somit universalisiert werden, ist es!

Offensichtlich wird dies in der Rede von "Ehre und Sprache" [worauf er sich da bezieht, bleibt schleierhaft, die Red.], bestens ideologisch aufladbare Abstrakta wie "Solidarität" dürfen auch nicht fehlen, eh klar. A-musik und Musikergilde sind schlimmster Nationalisimus, das ist keine Förderung junger Musiker, sondern der "teutschen" sprache und eine Festigung der österreichischen Identität, ist sicher kein Zufall, daß all der Wahnsinn gerade jetzt, gerade unter dieser Regierung, passiert. Propagandist sind Sie, Herr Skrepek, nicht der ORF oder wer auch immer! Ich warte nur auf die Kunz`sche Rede vom Genozid an der (deutschen, österreichischen...) Musik und ähnlichen Wahnsinn, dann entlarvten sie sich endlich völlig!

Ende des Zitats - und der Fahnenstange

Werter Herr/werte Frau My name No one, Ihr Beitrag erhält einen Ehrenplatz als Fall für die Wissenschaft. Ich danke Ihnen für die kurzweiligen Sekunden. - Leider sind gedankenverlorene Äußerungen dieser Art kein Einzelfall, sondern gehören mittlerweile zum Standardrepertoire politischer Korrektheit. Nicht überzeugt? Dann noch - quasi zum Drüberstreuen - dieses:



Slavoj Zizek

"Die populäre These von Huntington und anderen über den so genannten Kampf der Kulturen lehne ich ab. Der heutige Rassismus ist genau dieser Rassismus der kulturellen Differenz. Er sagt nicht: Ich bin besser als ihr, sondern: Ich will meine Kultur, und ihr könnt eure haben. Genau das sagt heute jeder Rechte." [Slavoj Zizek, slowenischer Philosoph, Interview im Standard vom 29.11.2001]

Wir lernen: Schon das Beharren auf einer eigenen Kultur ist zumindest faschistoid. Aber wie sagte der Denker Leopold Khor: "Small is beautiful!" Kleinere Einheiten haben das Ohr eben näher an der Basis als größere, Zentralismus ist anonymer als Föderalismus, Bezirksgerichte kennen die Bevölkerung besser als Landes- oder Kreisgerichte etc. Multikulturell kann nur dann seinen Sinn erhalten, wenn es weiterhin verschiedene Kulturen geben darf, die sich - wenigstens in der Theorie - gegenseitig befruchten. Was daran rechts sein soll, muß offen bleiben. Vielleicht erklärt es unser Mr. Niemand bei seiner nächsten Wortspende?!

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