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Wien (3. Mai 2013) – Das Modell der Musikpreisverleihung hat noch lange nicht ausgedient – weltweit, und das ist gut so. Denn Musik und das, was sie mit uns Menschen macht, muß verhandelt, diskutiert, hinausposaunt werden. Dafür sind Musikpreise taugliche Vehikel: Neues wird entdeckt, Beliebtes gewählt, Erfolgreiches prämiert, Altbewährtes ehrenvoll dekoriert, Live-Acts und solche, die am Live-Auftritt noch arbeiten, begutachtet.
So auch beim heurigen Amadeus - Austrian Music Awards am 1. Mai im Wiener Volkstheater. Vorne weg: Die "Magic Moments" sind nicht programmierbar und blieben schließlich aus, aber eine flotte Show und Präsentation lieferte Vielfalt und spritzige Künstlerstatements.
Alles aufstehen! Georgij Makazaria eröffnet mit schwungvoller Russkaja-Disco den Abend gehörig. Foto: Andreas Tischler
Nehmt keine Drogen!
Sympathisch – und witzig in ihrem Dank: Andreas Gabalier mit der Warnung "Nehmt keine Drogen!", Julian Le Play und der unzerstörbare DJ Ötzi, der sich bei der Wahl, ob gewinnen oder verlieren, doch augenzwinkernd für ersteres entschied.
Hubert von Goisern freute sich in seiner Grußbotschaft artig über den Ehren-Amadeus [genre- und völkerverbindende Musik], gab aber gleichzeitig zu, daß er den Award für den besten Live-Act im Jahr 2012 lieber gewonnen hätte.
Wolfgang Schlögl [Sofa Surfers] brach eine Lanze für die Künstler und Roman Gregory [Alkbottle] für die Hard & Heavy-Szene in Österreich.
5/8erl in Ehr'n Griffbrettübergreifende Musik mit dem zweiten Amadeus in Serie ausgezeichnet: Hanibal Scheutz, Kontrabaß - Clemens Wenger, Akkordeon, Wurlitzer - Miki Liebermann, Gitarre - Bobby Slivovsky, Gesang - Max Gaier, Gesang [v.l.n.r.]
Manuel Rubey führte gemeinsam mit Isabella Richtar sicher und sympathisch durch den Abend. Sein Musik/Film/Kabarett-Background macht ihn glaubwürdig, die Präsentation war mittig und klug zwischen dem von früher bekannten trashigen-Ostrowski-Charme und einer reinen Ankündigungsmoderation angelegt. Er kann Bonmots, Lob, Witzchen und Scherzerln austeilen – liebevoll, aber treffsicher, wobei die ersten Einstiege die letzteren qualitätsmäßig übertrafen. Und das Amadeus-Finale kann man noch befriedigender inszenieren. Aber das kommt sicher auch noch. Wichtig ist, daß der Amadeus nach seinem zweiten Gastspiel im Wiener Volkstheater ebenda eine gute "Homebase" gefunden hat. Gewisse organisatorische Schwächen der 2012er Ausgabe waren heuer verschwunden.Erstmals für ihr gemeinsames Lebenswerk prämiert: STS - Günther Timischl, Gerd Steinbäcker [Gesichtsältester], Schiffkowitz Foto: Andreas Tischler
Es herrschte guter Ton und gutes, aufwendiges, manchmal auch blendendes Licht, das so mancher Live-Performance noch das – manchmal auch nötige – optische i–Tüpferl verlieh. Christina Stürmer zündete “Millionen Lichter” an, Russkaja rockten in bewährter Manier das Haus, und Depeche Ambros verpaßten dem Klassiker "Fürstenfeld" der Amadeus-Lebenswerkgewinner STS zwar einen voluminösen, ungemein swingenden elektronischen Beat, ließen sonst aber alles beim alten. Die Toten Hosen [Preis "Best Live Act International"] spielten einfach, wirkungsvoll, gut - playback.
Die Sportfreunde Stiller probierten es mit einem noch simpleren musikalisch textlichen Gestrickwerk, dem sie dann selbst "Applaus, Applaus" angedeihen lassen mußten. Lukas Plöchl rappte wie gewohnt und ließ Harry Ahamer an den Leadgesang - das ergab ein bedeutungsschwangeres Hybrid aus Dialekt-HipHop [Strophe] und inbrünstigem Schlager-Soul-Pop [Refrain], eine richtig schwierige Dekodierungshausübung. Da muß man echt länger überlegen. Die Bewertung schreiben wir dann rein, wenn nächstes Jahr wieder die Amadeus-Mitteilungsheftchen den Deutungshoheitstechnikern und den einfachen "Votern" ausgeteilt werden.
So zeigte der Amadeus gleichzeitig nach vorne und zurück, und bestätigte überzeugend, daß er gekommen ist, um zu bleiben. gr
PS: An einer weiteren Verbesserung wird gearbeitet, um endlich all jenen einen Preis verleihen zu können, die es genauso verdient haben. pps
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