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Wien (26. Mai 2007) Die große Frage bzw. die große Unbekannte beim Amadeus 2007 in der Vorwoche war ja dessen Übersiedlung vom ORF-Fernsehtheater am Küniglberg in die BA-CA Gasometer Halle: Wie würde der Preis diesen örtlichen Umzug und die Hinzunahme von branchenfremdem Publikum [1000 Fans] überstehen? Also, absolut problemlos und unbeschadet – von einer durchaus wohltuenden ORF-Abnabelung zumindest in Sachen Örtlichkeit träumten die Musikinsider ja schon seit einigen Jahren.
Zwar nervten die kreischenden Teenies das Branchenvolk, wenn sie jede Laudatio und Dankesrede, selbst bei Semino Rossi ["Wir lieben dich!"], mit ihren allzu lauten Organen parallel zum chronisch zu unterbelichteten Sprach-Live-Ton entweihten, aber für die Fernsehaufzeichnung gilt echte oder auch gespielte jugendliche Überdrehtheit gemeinhin als Erfolgsindikator und Adelung jeder Live-Veranstaltungsausstrahlung. Übel oder Segen der Zeit – da scheiden sich die Geister und Geschmäcker. Gleiches bei den Künstlerauftritten, die für die Gasometer-Gäste zwei, für die TV-Zuschauer einen Song pro Act brachten.
Die Kunst des Vollplaybacks
Die durch die Bank schmerzhaften Vollplaybacks [Tiziano Ferro, Melanie C, Luttenberger Klug] konnten die Freude an den Live-Mini-Gigs nicht trüben: Interessant und abgeklärt die Kaiser Chiefs, credibil und introvertriert Naked Lunch, fulminant Christl Stürmer. Selbst als bekennender Nicht-unbedingt-Fan der österreichischen und bundesdeutsch klingenden Popdurchstarterin muß man klar sagen: Das war eindeutig ihr allerbester Amadeus-Auftritt. Großen Anteil daran hatte Drummer Klaus Pérez-Salado, der muskulös und virtuos die Band vor sich her peitschte, und die Aufführung damit auf den erwähnten nicht nur lautstärkemäßig hochstehenden Level hob.
Hochverdient und hochmusikalisch: Albin Janoska
Erfolgreich und kritisch: Mondscheiner | Gewinner gab es natürlich auch. Der Weg dazu in zu vielen Kategorien die Wahl des geringsten Übels. Da fragt man sich oftmals, was so viele der anderen 399 Jurykolleginnen und -kollegen wohl bewegt haben mag! Und dann fühlt man sich solidarisch und glücklich, wenn Rebekka Bakken, Albin Janoska und Naked Lunch den Amadeus abholen. Wenig Pfeffer in den Dankesreden, gerade noch Mondscheiner wiesen auf den zähen Musik(business)weg in heimischen Landen hin und widmeten ihren Preis jenen anderen österreichischen Musikschaffenden, die abseits von Castingshows ihren Weg gehen. |
Damit handelten sie sich gleich eine Monrose-Replik ein, deren Auftritt an einen Touristenauftritt im sommerlichen Club Mediterrane erinnerte: "Wir machen auch Musik mit dem Herzen. Nicht schlecht für eine Castingband, oder?" - Man würde sich mehr öffentliche Auseindersetzungen dieser Art im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wünschen. Das würde zwar das Konzept sprengen, aber Stoff für andere Sendungen abgeben.
Vergiß mich (nicht): Luttenberger und Klug
Es gibt immer Alternativen: Naked Lunch |
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Es lebe die Nische!
Sonst: FM4 bekam sein Schmalz von Mondscheiner und seine Bussis von Naked Lunch, Ö3 das eine oder andere Danke. Georg Danzer hätte man den Amadeus fürs Lebenswerk angesichts seiner derzeitigen Lebenssituation in einem anderen Jahr gewünscht. Quotenmäßig ging es dem Amadeus gut, doch erfreulicherweise scheint seine Legitimation nicht mehr nur von den aktuellen Quoten abzuhängen. In diesem Sinne: Amadeus, go Stadthalle! gw
PS: Weitere kritische Gedanken zum Amadeus 2007 von Chris Gelbmann zum Nachlesen hier. Empfehlenswert.
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