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Die Chefsuche geht weiter

Schon vor der Angelobung der neuen Bundesregierung steht fest: Kultur bleibt ein Thema für Sonntagsreden und leere Versprechungen.

Wien (9. Jänner 2007) - Nun bekommen wir also ein Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Ein eigenständiges Ministerium für Kunst und Kultur war leider wieder nicht drinnen, obwohl es der designierte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer am 27. Februar 2006 anläßlich der Vorstellung von Change 06 vor mehr als hundert Kunstschaffenden ausdrücklich versprochen hatte. Das ist allerdings Schnee von gestern, und wer an Wahlversprechungen glaubt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.

Nicht-Politik und Frotzelei

Am Dreikönigstag erklärte Gusenbauer in einem Österreich-Interview: »Ein eigenständiges Kulturministerium ist ... nicht so sinnvoll. Das hat sich in der Diskussion so durchgesetzt. Kultur wird ein Regierungsschwerpunkt und soll nicht unter die Räder kommen.« Aus dem Regierungsschwerpunkt wird sichtlich erneut ein Regierungsschwachpunkt. »Wenn sich die verschiedentlich kolportierte Möglichkeit, im künftigen Unterrichtsministerium erneut ein Kunststaatssekretariat anzusiedeln, bewahrheitet, wäre dies eine Frotzelei«, kommentiert Gerhard Ruiss [IG-Autorinnen Autoren] diesen Schwenk.

Das ist keine Politik. Das ist nur die Verwaltung des Niedergangs - und besonders tragisch, wenn eine solche Bankrotterklärung von einer Partei kommt, die Kultur früher als Eckpfeiler einer gerechteren Welt angesehen hat. Noch vor der Ankündigung, die Kunst werde im Unterrichtsministerium unterkommen, habe ich in einer Aussendung betont: »Wir bestehen auf einem Ministerium für Kunst und Kultur unter der Führung einer kompetenten Persönlichkeit, die sich dafür einsetzt, daß die Kunstschaffenden in Österreich auf ihrem Gebiet arbeiten dürfen und von ihrer Arbeit leben können. Dazu muß das Kunstbudget mindestens auf Abfangjägerhöhe angehoben werden.«

Klima, Schüssel, Gusenbauer

Seit Viktor Klima ist Kultur so genannte Chefsache. Für die Kunstschaffenden war es aber eher eine Chef-Suche: Denn für die Künstlerinnen und Künstler Österreichs hatte der damalige Bundeskanzler ein einziges Mal genau eine Stunde Zeit – Schüssel übrigens gar nur eine halbe! Klimas Kunstexperte hieß damals Andreas Mailath-Pokorny, heute Wiener Kulturstadtrat – und sicher nicht die schlechteste Wahl für einen reinen Kunstminister. Aber da es einen solchen nicht geben soll, will er es auch nicht werden. Dafür existiert heute nicht einmal mehr ein klares Programm, wie SP-Klubchef Josef Cap Anfang Dezember bestätigte: Man wolle »manches bewußt offen lassen«. Angesichts solcher Konzeptlosigkeit erhebt sich die Frage, woraus das offizielle Österreich noch ableitet, eine Kulturnation zu sein.

Letzte Meldung

Die neue Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur heißt Claudia Schmied (im Bild links). Sie kommt aus dem Bankwesen und war Lektorin an der Wirtschaftsuniversität.

Schmied gilt als Kunstliebhaberin. Sie saß als Vertreterin des Finanzministeriums im Kuratorium der Salzburger Festspiele, ab 1999 bis 2004 im Aufsichtsrat der Bundestheater-Servicegesellschaft und war von Jänner 2005 bis Juni 2006 Vorstandsmitglied der Wiener Symphoniker. Wir fragen: Bleibt es bei halb eingelösten Versprechungen, oder erlöst uns die neue Unterrichtsministerin? Wir wünschen ihr und uns jedenfalls eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

PS: Das schönste Zitat des neuen Bundeskanzlers am Schluß: »... und da muß auch allen klar sein, daß Weihnachten vorbei ist – und daß es keine Wünsche ans Christkind mehr gibt«.

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