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In Pakistan müßte man sein

Quotenregelungen wohin man schaut. Das ist das Ergebnis einer Studie, die beim Symposium "Musik & Gesellschaft" vorgestellt wurde. Ein Exorzismus.

Wien (29. November 2006) – Sage und schreibe neunzig Prozent [in Worten: 90%] der Musik von Radio Pakistan muß aus dem eigenen Land stammen. Das erklärte Peter Tschmuk [Institut für Kulturmanagement und Kulturwissenschaft] dem staunenden Auditorium am vergangenen Samstag in der Wiener Musikuniversität. In vielen Ländern der Erde existiert eine gesetzliche Quotenregelung: in Frankreich, Kanada, Spanien, Israel, Belgien – um nur einige zu nennen. In Österreich ist jedoch schon der bloße Gedanke Häresie.


Franz Morak, Horst Unterholzner


Wolfgang Zinggl, Mario Rossori



Daß es in Österreich nichts gibt, konnte im musikalischen Programm des Symposiums wieder einmal eindrucksvoll widerlegt werden. Unter anderem präsentierten Agnes Heginger und Klaus Wienerroither Lieder von Georg Danzer in bisher nicht gehörtem Gewand. Bilder: Günther Wildner

Warum den Gedanken – falls vorhanden – nicht freien Lauf lassen? In der Tschmuks Vortrag folgenden Diskussion äußerte Staatssekretär Franz Morak ernste Zweifel am Sinn eines einschlägigen Gesetzes. Freiwilligkeit lautet seine Devise: Also, einigt euch! Zwangsmaßnahmen? Nein, danke!

Der grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl sah es ähnlich. Genau betrachtet, müßten Österreichs Musikschaffende strikt gegen jede Quote sein, denn in Pakistan haben wir keine Chance. Quoten diskriminieren eben. Quote erat demonstrandum.

Recht hat er, der Zinggl. Vor einer Quotenregelung wie in Pakistan muß man warnen. Noch dazu, weil die Pakistani bekanntlich auch über Atombomben verfügen. Aber wer weit in die Welt hinausschaut, verliert leicht den Blick für das Brett vor dem eigenen Kopf. Es geht ja um Österreich, und hier haben wir eine Quote von 94 Prozent – für angloamerikanische Mainstream-Unterhaltung. Die knappen 6 Prozent für Österreichisches erinnern eher an ein Ö3-Biotop für geschützte Bioarten.

Von Ö3 – unserem Fenster nach Amerika – ließ sich niemand blicken. Vermutlich alle auf Urlaub. Auch der designierte ORF-Generaldirektor war unabkömmlich. Auf diese Art wird eine freiwillige Vereinbarung ziemlich schwierig werden. Da heißt es: improvisieren. In Ermangelung eines Verhandlungspartners stellte Horst Unterholzner nochmals in Aussicht, bei Sony/BMG binnen Jahresfrist keine heimischen Künstler mehr zu produzieren, sollte sich nicht rasch etwas ändern; und das trotz großer Nachfrage seitens des offensichtlich verwirrten Publikums.

Nur net hudeln! Natürlich ist Musikproduktion ohne Medien wie Sex ohne Partner, aber – ehrlich – auch Enthaltsamkeit kann zur Erleuchtung führen. Ich bin zuversichtlich. Wenn wir es nur stark genug wollen, wird der Wunsch, selbst Musik zu machen, nach und nach verschwinden, um schließlich als eine kurzzeitige Perversion völlig der Vergessenheit anheim zu fallen. Führe uns nicht in Versuchung und erlöse und von dem Bösen. Wrabetz, erhöre uns. Darum bitten wir Dich im Namen des Vaters, der Großvaters und des Urgroßvaters. Amen. Oder so ähnlich.

PS: Bis zur Erlösung werden wir in unserer Kartause brav weiterbeten. Der Glaube kann Berge versetzen. Auch den Küniglberg.

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