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Massenmord, Musik und Zivilisation

Musiker/innen sollen musizieren, rät man uns, die Politik den Profis überlassen - und das Denken den Pferden. Die haben einen größeren Kopf.

Wien, München, New York, Teheran (29. August 2005) - Wer immer die Politik des gegenwärtigen Hegemon kritisiert, für den liegen mehrere große Knüppel bereit. Am harmlosesten ist noch der Vorwurf der Amerikafeindlichkeit. Ständig werde Amerika angeprangert, aber vor den Untaten der anderen verschließe man die Augen, heißt es. - Dabei gibt es einen guten Grund, warum die US-Regierung mit anderen Maßstäben gemessen wird. Im Gegensatz zu anderen haben alle Regierungen der USA immer vorgegeben, für Freiheit und Demokratie zu stehen - und für die weltweite Verteidigung dieser Werte notfalls auch das Militär einzusetzen.

Daß US-Regierungen im 20. Jahrhundert dafür gesorgt haben, daß Freiheit und Demokratie zuerst verschwinden, damit sie anschließend publikumswirksam intervenieren können, ist evident. Das Muster ist immer gleich: Zuerst eine Krise [vorzugsweise mittels Wirtschaftskrieg bzw. -boykott, aber auch ein Religionskrieg erfüllt den Zweck] einleiten, dann den unvermeidlichen starken Mann finanzieren, ihn als Feind dämonisieren, um ihm nach einigen Jahren mit Bomben und Granaten den Garaus zu machen. Das aktuelle Beispiel des Irak spricht Bände.

Kollateralschäden

Die Zahl der zivilen Opfer wird am Schluß bagatellisiert. Man habe ausschließlich intelligente Bomben abgeworfen. [Wenigstens die Bomben sind intelligent! In einer füheren Geschichte habe ich einmal über Österreichs Waffenexporte ironisch geschrieben: Was hinter so einer Kanone für eine hochqualifizierte Arbeit steht, das wissen diejenigen, die es trifft, oft gar nicht zu schätzen.] Wir haben - nicht zuletzt im Angesicht unserer eigenen Geschichte - die verdammte Pflicht, industriellen Massenmord zu ächten. Das Schlachten hat ja nicht 1945 aufgehört.

Kriege zu führen, um sie zu verhindern - heute nennt man das euphemistisch »friedenschaffende Maßnahmen« -, solche Propaganda gemahnt an George Orwells 1984. Diesen hahnebüchenen Unsinn liest man auch in der EU-Verfassung. Wieviele zerstückelte Kinder ist man bereit, für die "Verhinderung eines Krieges" in Kauf zu nehmen: Drei? Fünfundzwanzig? Zehntausend? Das ist keine rhetorische Frage. Werden sich die Hingemetzelten besser fühlen, weil sie im Namen von Freiheit und Demokratie geopfert worden sind?

Ende der Versklavung

Wer Kriege verhindern will, muß für Gerechtigkeit sorgen, für die gerechte Verteilung der Arbeit und der erwirtschafteten Güter, für fairen Handel, für ein Geldsystem abseits der Zinswirtschaft. Krieg gegen den Terror zu führen, heißt, den Teufel mit dem Beezlebub auszutreiben: Krieg ist Terror! - Und das alles im Namen der Freiheit. Was für eine Verhöhnung.

Das menschliche Spektrum ist breit, es reicht von den Heiligen bis zu den hochintelligenten Psychopathen. Während die einen für den Frieden [also für Erleuchtung] beten, hetzen die anderen für den Krieg - in der Regel sind es machtgeile, alte Männer. Denn Kriege werden geführt, weil es ein Geschäft ist, sie zu führen - ein besseres gibt es nicht! Während das verhetzte, verängstigte Kanonenfutter ausblutet, sitzen die Kriegsherren in ihren bequemen Polstersesseln und zählen die Silberlinge. Wir sind aufgerufen, die Hintergründe - die Abgründe - menschlichen Handelns zu erhellen, um diesen Wahnsinn endlich zu stoppen und den Verbrechern das Handwerk zu legen.

PS: Am Ende des Krieges [eigentlich: in der Pause] gibt es eine Siegesfeier mit Pauken und Trompeten. Dazu braucht man uns Musiker. Musiker, die nicht nachdenken sollen, um nicht erkennen zu müssen, daß auch sie nur Instrumente sind: willenlose Werkzeuge in den Händen von Geisteskranken. Gute Unterhaltung!

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