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Freiheit der Zensur

Nicht rauchen, nicht trinken, nicht ..., dafür viel essen und schießen auf alles, was sich bewegt. Beispiele aktuellen Triebverzichts.

Jacksonville (6. Februar 2005) - Paul McCartney bringt wieder Anstand in die Super-Bowl. Nach Nipplegate soll nun er, der vor 40 Jahren mit den Beatles durch lange Haare und gepflegte Anzüge (!) für Aufruhr und Skandale sorgte, den Anstand in die Super-Bowl zurückbringen. Die Organisatoren des Sportereignisses erhoffen sich vom Auftritt der 62-jährigen Musiklegende keine peinlichen Zwischenfälle oder anzüglichen (!) Textpassagen, berichtet die New York Times.

Ich werde keine Kleidung tragen

Er werde keine Kleidung tragen, eröffnete McCartney den staunenden Reportern. "Ich werde keine Kleidung tragen, bei der etwas schief gehen könnte!" Sängerin Janet Jackson hatte bekanntlich bei der Super-Bowl im vergangenen Jahr ihre rechte Brust entblößt - die linke wäre wohl politisch zu gewagt gewesen.

Trotz seines einwandfreien Leumunds - er wurde nur einmal in Japan wegen Drogenbesitzes verhaftet, aber das bißchen Hanf reichte nicht aus, um ihm einen Strick zu drehen - mußte sich McCartney dennoch die Kontrolle seiner Texte, seiner Kleidung und Tanzperformance durch ein sechsköpfiges Komitee der Liga gefallen lassen. Wilden Gerüchten zufolge ist dieses Komitee im Gespräch, die Künstlereigenschaft von Antragstellern beim Künstlersozialversicherungsfonds von Belutschistan festzustellen.

140 Millionen Zuschauer werden befürchtet

McCartney wird eine Auswahl von vier Liedern aus dem Repertoire der Beatles [bekanntes Musikensemble aus dem vorigen Jahrhundert, Anm.] singen. Welche das sind, bleibt bis zum Super-Bowl-Auftritt geheim. Die Bewegung für ein gedankenfreies Heimatland (MTH) will die Geheimhaltung auch danach aufrechterhalten. Amerikanische Patrioten werden ermuntert, sofort nach der Super-Bowl alles vollständig zu vergessen. Daher sei es auch nicht erforderlich, etwaige Textpassagen zu ändern, so ein Sprecher der MTH.

Terror-Liedtexte unter der Lupe eines Anstandskomitees

Charles Coplin, der Vizepräsident der Liga, gab zu, daß es seltsam war, die Texte der Beatleslieder, die jedem so vertraut sind, Wort für Wort zu kontrollieren. Sein Geständnis dürfte ihm mildernde Umstände eintragen. Alle Künstler, die bei der Super-Bowl auftreten, mußten zusätzlich einen Vertrag unterschreiben, in dem sie dazu verpflichtet werden, eine Strafe zu zahlen, sollten sie sich zu profanen, obszönen oder anderweitig peinlichen Aktivitäten während ihrer Show hinreißen lassen. Das Singen selbst ist jedoch noch erlaubt. Bei Zahlungs- oder sonstiger Unfähigkeit ist eine Ersatzfreiheitstrafe in unbegrenzter Höhe vorgesehen. Vollzugsort: Guantanamo.

PS: Wir wünschen vorbildliche Unterhaltung beim wichtigsten Sportereignis der Welt.

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