Universal feiert Umzug im Ronacher

Universal Music Austria, Tochter des weltweiten Marktführers, übersiedelt in die Wiener Innenstadt - von Günther Wildner.

Wien (20. September 2004) - Als leidgeprüfter Stehgast Onkel Stein’scher Selbstbeweihräucherungssausen im Eventmäntelchen keimt Bauchweh auf, wenn Plattenfirma zum Feste ruft. Diesmal, Gott sei Dank, kein Sommerhappening und keine Wintereinkehr, sondern ein Zusammentreffen mit Grund, hieb- und stichfest: »Universal Music Austria verbessert sich in den Bezirkscharts von 12 auf 1« [Hannes Eder]. Die Räumlichkeiten am Schwarzenbergplatz (1. Bezirk) sind bezogen, die Edelsinnstraße (12. Bezirk) ist Geschichte. Gefeiert wurde am Donnerstag, dem 16. September, abends im Wiener Ronacher.

Schauspielerin Doris Schretzmayer moderiert in C&A-Cowboystiefeln [Damenmodell] und Fransenkleid, also eigentlich sagt sie die Redner und die Bands an [kein überaus dankbarer Job, das ist klar]. Bei den Ansprachen der Universal-Granden wird es einfach nicht still im Saal. Die wichtigen Gespräche mit den bedeutenden, immer gleichen Branchenbekannten dulden keinen Aufschub. Wer zahlt, dem wird nicht zugehört, wo wir doch einiges Sinnvolles vernehmen.

Hannes Eder - der Mann ist gescheit und (!) kann sich ausdrücken, in zahlreichen Interviews hat er es wiederholt bewiesen. Ein Lichtblick am Geschäftsführerhimmel (Bild: Universal). Victor Antippas, europaweit mobiler Universalumstrukturierer mit dem überbranchenbekannten schulterhängenden Dackelblick, bricht eine Lanze für die aufgegebene Edelsinnstraße – da ist Universal sehr erfolgreich gewesen.

Jorgen Larsen, ein vielsprachiger Sir, der seine Musikkompetenz seit Jahrzehnten unter Beweis stellt, streicht ganz bewußt hervor, welches Zeichen es ist, daß Universal so großzügig in den Standort Wien investiert. Und für strengere Urheberrechtsgesetze sowie mehr Einsatz und Verständnis von Seiten der Politik in diesem Thema ist er - ein UMG-Chef muß das sagen.

Selten zu sehen bei Plattenfirmenfeiern: Die Künstler in Aktion: Birgit Denk hat ihren rauen Schwechater Charme bis in die Conferencen perfektioniert. Verena singt eigentlich eh nicht schlecht - ihr Posing ist Geschmacksache. Die Waxolutionists sind super – das haben wir auch gewußt. Vera gibt ihre fünfhunderste Talentprobe ab. [Wird sie Mitte 40 noch immer als Talent gehandelt werden, oder wird sie Österreich dann beim Song Contest vertreten?]

Jürgen Drimal [Vienna Scientists] schickt gelenkige Beats in den Raum in einer Lautstärke, daß man stets am Abwägen ist, ob man vielleicht doch keinen Ohrbrüllversuch gegen den Nebenmann/die Nebenfrau mehr starten will – doch Kommunikation muß sein.

Christl ließ sich nicht beeindrucken vom mit Rückkopplungen und völlig uninspirierten Arrangements spielenden Minetti Quartett (Mama, Ana Ahabak) - nicht jeder streichende Unplugged-Versuch ist ein Segen. Frau Stürmer hingegen singt richtig und inspiriert, schön zu sehen und zu hören: Übung macht den Meister. Wolfgang Puschnig, Bumi Fian, Robert Bachner und Thomas Kugi blue monken sich groovend durch die Menge und ziehen das Buffet hinterher. Mahlzeit.

Also heuer statt sandigen Schuhen vom Beach Club vor dem Kölner Hyatt lieber mit Speis’ und Trank im Wiener Ronacher für die PopKomm geübt. Auch Musikbusinessprofis müssen zum Rehearsal - mögen wir in den Charts enden und nicht in der Trinkerheilanstalt.

PS: Nach Hause geht man von solchen Veranstaltungen stets mit der quälenden Gewißheit, daß - wäre das alles nicht gewesen - zwei heimische Produktionen stattfinden hätten können. Na ja, also bis zum nächsten Mal.

Universal Music Austria ist eine Tochterfirma des weltweiten Marktführers in der Musikindustrie, der international operierenden Universal Music Group, die wiederum Teil eines der grössten Entertainment-Unternehmen der Welt ist - der Universal Group [zu der unter anderem die Universal Studios, Universal Pictures, Universal TV Networks und die Universal Theme Parks gehören] und die einen Bestandteil von Vivendi Universal, einem der weltweit grössten Medien- und Kommunikationsunternehmen darstellt. Mit über 36% Marktanteil steht die Universal Music Austria auch im österreichischen Musikmarkt klar und eindeutig ganz oben auf dem Podest.