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Zeitgleich hat die deutsche Ministerpräsidentenkonferenz bei ihrer Sitzung am 26. Juni eine Protokollerklärung zur Förderung nationalen Musiknachwuchses in den Rundfunkstaatsvertrag aufgenommen. In der Erklärung werden die öffentlich-rechtlichen Radiosender aufgefordert, mehr deutschsprachige Musik zu senden. Die Initiative war vom bayerischen Staatsminister Erwin Huber ausgegangen, der sich erfreut zeigte, daß ein "bayerisches Anliegen bundesweit auf große Resonanz gestoßen ist".
Hochsommerliches Vordenken
Im Rahmen der CDU-MediaNight in Berlin wurde bekannt, daß CDU und SPD in internen Gesprächen mit den Intendanten der öffentlich-rechtlichen Hörfunksender darauf gedrungen haben, ihre Programm-Verantwortlichen anzuhalten, wieder mehr nationale Produktionen und Neuheiten zu spielen. Statt einer Quote wird vorerst nur eine freiwillige Verpflichtung der Sender gefordert, mehr Musik aus deutscher Produktion zu spielen. Aber der Wink mit dem Zaunpfahl ist unübersehbar.
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In München erklärte der GEMA-Vorstandsvorsitzende Reinhold Kreile während der Mitgliederversammlung zum Thema Radioquote: "Die GEMA hat sich in dieser Frage stets solidarisch an die Seite des Bundesverbands Phono und des Deutschen Musikverleger-Verbands gestellt und fordert eine Quote nach französischem Vorbild. Das gehört nach unserer Ansicht zum Kulturauftrag des gebührenfinanzierten, öffentlich-rechtlichen Rundfunks."
Diskriminierung des Auslands?
Die AKM konnte sich zu einem solchen Schritt noch nicht durchringen. Einflußreiche Verlage, die am ausländischen Repertoire kräftig mitverdienen, und - bemerkenswerterweise - der AKM-Generaldirektor warnen sogar ausdrücklich davor. Sie befürchten eine Diskriminierung der Ausländer. Ein Eintreten für eine Quotenregelung stünde im Widerspruch zu den Gegenseitigkeitsverträgen mit ausländischen Schwestergesellschaften [wie z.B. der GEMA], heißt es.
Als "ersten Schritt in die richtige Richtung" bezeichnete der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) die beschlossene Protokolländerung des Rundfunkstaatsvertrags. Der DMV hatte bereits seit längerer Zeit eine Quote für Neuheiten und nationale Produktionen gefordert und freut sich jetzt, daß "auch der Politik deutlich geworden ist, daß die Förderung der Musikkultur und der kulturellen Vielfalt dringend notwendig sind", so DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski.
Radio unter Beobachtung
Rudy Holzhauer und Jens-Markus Wegener, Vorsitzende der DMV-Fachausschüsse Unterhaltungsmusik und Fernseh- und Rundfunkfragen, erklärten: "Es gilt jetzt, die Umsetzung dieser Ministerpräsidentenforderung konstruktiv zu verfolgen und die konkreten Ergebnisse in den Hörfunksendern zu beobachten."
Quellen: musikwoche.de - Dt. Musikverlegerverband
PS: Bei uns gehen die Uhren anders, und einige ticken überhaupt nicht richtig. Angesichts des steigenden Bewußtseins in Deutschland und der Schweiz erwarten wir nun auch in Österreich ein Umdenken. Die Bremser kommen zunehmend in Erklärungsnotstand. Wer behauptet, eine Quote diskriminiere das Ausland, muß das gut begründen können - oder schweigen! pps
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