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Wien (6. September 2016) – Der Anteil von Musik aus Österreich im ORF-Radio stieg im vergangenen Jahr auf 21,15 Prozent Kompositionen für CD inkl. Konzertmitschnitte, Signations, Werbe- und Hintergrundmusik. Zur Erinnerung: 1990 waren es noch 27 Prozent.
Gemeinsame Aktionen der Plattform SOS-Musikland zeigen Wirkung
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz verlängerte Anfang 2013 die freiwillige Selbstverpflichtung: Derzufolge hätten die ORF-Radios Ende 2014 in ihrer Gesamtheit 33 Prozent österreichische Interpreten senden sollen. Ist dieses Ziel erreicht worden? Da der ORF die versprochenen Statistiken nur unvollständig lieferte, kehren wir zur AKM-Sendezeitstatistik zurück.
Einzig Ö3 meldete die Anteile heimischer Interpreten seit Jänner 2015 monatlich; im ersten Halbjahr pendelten diese Anteile zwischen 12 und 13 Prozent und lagen damit deutlich unter den zugesagten 15 Prozent [siehe Grafik unten]. Zur Erinnerung: Bereits bis Ende 2011 [Musikcharta, 1. Periode] hatte sich der ORF verpflichtet, auf Ö3 15,5 Prozent Interpretationen aus Österreich zu senden, schaffte aber – nach seinen eigenen Angaben – lediglich 11,8 Prozent.
Jahresdurchschnitt 13,7 Prozent - Grafik vergrößern
Auftritt Elisabeth Hakel
Bei unserer Concordia-Pressekonferenz im Mai 2015 anläßlich des Songcontest in Wien formulierten wir unseren Protest. Die anwesende SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel unterstützte unsere Forderung nach Erhöhung des heimischen Musikanteils auf den Europa-Schnitt von 40 Prozent. Sie ließ durchblicken, auch zu gesetzlichen Regelungen greifen zu wollen, sollte sich der ORF nicht bewegen.
Nach einer Gesprächsrunde im Parlament, zu der NR.Abg. Hakel für 2. Juni 2015 eingeladen hatte, verkündete GD-Wrabetz eine angebliche Einigung mit den Musikschaffenden. Doch plötzlich lautete das Ziel nicht mehr 40 oder 33, sondern nur mehr 30 Prozent – und Ö3 sollte dauerhaft 15 Prozent heimische Interpreten senden. Maximal! Mehr ginge leider nicht.
Damit unterbot er sogar die moderaten Ziele der ersten Musikcharta, die schon Ende 2011 hätten erreicht werden müssen.
Entgegen anderslautenden Meldungen haben wir dieser neuen „Vereinbarung” keine Zustimmung erteilt, sondern den ORF-Generaldirektor schriftlich zu ernsthaften Verhandlungen eingeladen. Wrabetz sieht bis heute allerdings keinen Bedarf, und tatsächlich senden nun sowohl Radio Wien als auch Ö3 wieder mehr Musik aus Österreich, wie die AKM-Sendezeitstatistik für 2015 bestätigt: jeweils 9,9% Kompositionsanteile am Musikprogramm. Tagsüber waren pro Stunde 1,5 Titel österreichisch, nachts 2,9 Titel – ein Ungleichgewicht, das etwa die BBC in ihrem „service licence commitment” ausdrücklich ausschließt.
Vom europäischen Standard - 42 Prozent landeseigene Musik - kann im ORF-Radio weiterhin keine Rede sein. Grafik vergrößern
Die ORF-Landesstudios konnten ihre Anteile halten, allen voran erneut Radio Steiermark mit 25,2 Prozent Kompositionen, bevorzugt steirischen. Radio Vorarlberg [17,2%], Kärnten [23,3%], und Tirol [21,8%] verzeichneten Erhöhungen zwischen einem und zweieinhalb Prozentpunkten.
FM4 sendete zu 23 Prozent heimisches Repertoire [+ 2,5 Punkte], Ö1 steigerte auf 21,5 Prozent [+ 0,5 Punkte].
Resümee: Es geht aufwärts, aber der ORF hat sein Ziel verfehlt
Alle ORF-Radios zusammen erreichten 2015 einen Durchschnittswert von 18,8% [U, + 1 Prozentpunkt zu 2014]. Bei Anwendung des gültigen Verhältnisschlüssels Komposition : Interpretation = 2 : 3 sendete der ORF 28,2% Interpreten aus Österreich und verfehlte selbst sein niedrigstes Ziel, 30 Prozent, deutlich. pps
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