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Graz/Wien (9. Oktober 2007) - Die Öffnung des Radiomarktes für private Sender hat - optimistischen Erwartungen zum Trotz - nicht zu einer Vielfalt an Musikangeboten geführt. So wie in vielen anderen Bereichen diktiert eine ganz kleine Minderheit, was der großen Masse zum Kauf angeboten wird.
"Es scheint auch in der Musikindustrie das Monopol an einige wenige Große gegangen zu sein. Diese Major Labels bestimmen aber nicht nur welche Stücke von welchen Interpreten gespielt werden, die, dadurch publik geworden, in den Verkaufsstellen erworben werden können, sondern auch – und das ist wenigen bekannt - wie die Musikerinnen und Musiker ihre Songs zu komponieren haben, um dem angeblichen Geschmack der Masse gerecht zu werden", formuliert die Grazer Gemeinderätin Daniela Kummer.
Wir helfen Dir aus der Krise!
Bei der Durchsetzung dieser Monopolpolitik spielen die Radioberater [z. B. BCI] eine zentrale Rolle. "Noch geht's Dir gut, lieber Sender, aber schon morgen könnte es Dir schlechter gehen", argumentieren sie sinngemäß. "Aber wir haben die Konzepte in der Schublade. Wir helfen Dir aus der Krise! Schon bevor sie kommt." - Dazu gibt es auch eine Diskussion in unserem Forum mit dem Titel Wahnsinn.
Der Rubel rollt, das Publikum wird gerollt
Daß das als Heilmittel verordnete Formatradio von den Musikkonzernen so perfekt mit "Inhalt" gefüllt wird, versetze nur mehr völlig Ahnungslose in Erstaunen, so Kummer - und die Grazer Gemeinderätin ruft die Öffentlichkeit auf, ihre Forderung zu unterstützen, denn: In Österreich produzierte Musik paßt nicht ins weltumspannende Format-Korsett.
"Wer hätte das gedacht: Wirtschaft macht Kultur, sowohl aktiv, indem der Künstlerschaft diktiert wird, als auch passiv, indem der Musikgeschmack der Hörerschaft geprägt wird. So macht man todsicheren Profit. Da weiß man, was man hat", heißt es in der Petition weiter.
"Daß sich diese Vorgangsweise nicht notwendigerweise mit dem Programmauftrag des ORF deckt, der sich in § 4 ORF-Gesetz unter anderem verpflichtet, für 6. die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion sowie 7. die Vermittlung eines vielfältigen kulturellen Angebotes zu sorgen und außerdem (...) auf die kulturelle Eigenart, die Geschichte und die politische und kulturelle Eigenständigkeit Österreichs (...) besonders Bedacht zu nehmen, ist eine Seite. Daß die Hörerschaft mit diesem Mainstream-Diktat einer kategorischen Volksverblödung unterzogen wird, ist eine andere. Daß aber junge, talentierte Kunstschaffende, die nicht bereit sind, ihre Identität aufzugeben, um zum Klon zu werden, in dieser Medienlandschaft ausnahmslos durch den Rost fallen, ist definitiv eine Zumutung."
Reaktion - Aktion - Reaktion?
Daher stellte Daniela Kummer [ÖVP] den Dringlichen Antrag, "der Gemeinderat der Stadt Graz wolle beschließen, eine Petition an die Österreichische Bundesregierung zu richten, die im Sinne des Motivenberichtes eine Novellierung des Bundesgesetzes für den Österreichischen Rundfunk prüft und umsetzt, mit dem Ziel, die Quote heimischer Musik drastisch zu steigern, um auf diesem Wege junge Künstlerinnen und Künstler und deren Neuerscheinung zu unterstützen."
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»Mit zwei kleinen Abänderungen [keine genaue Festlegung hinsichtlich eines Prozentsatzes der Quote, keine harten Sanktionen für Sender bei Nichterfüllung] sind wir mit der Petition einverstanden«, erklärte die SPÖ.
Die heimischen Musiker müsse man irgendwie anders fördern, meinte die KPÖ: »Wir sind sehr verwundert, daß so eine Forderung ausgerechnet von Seiten der ÖVP eingebracht wird. Für uns ist eine Quote mit Zwang verbunden, das lehnen wir ab. Außerdem wird auf Ö1 sowieso genug heimische Musik gespielt. Wäre die [österreichische] Musik gut genug, würden sie's ja eh im Radio spielen«, so die Grazer KPÖ.
Am Schluß stimmte nur die KPÖ gegen die Vorlage, alle anderen waren dafür. Nun schickt der Grazer Gemeinderat diese Petition nach Wien. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, sucht Daniela Kummer jetzt zusätzliche Unterstützung auf Landes- und Bundesebene. Die Petition erzeugt auch bei der heimischen Wirtschaft ein positives Echo - schließlich sind auch die Musikschaffenden ein Teil von ihr.
PS: Wer diese Initiative unterstützen will, kann im Internet eine Erklärung abgeben, wozu die Musikergilde ausdrücklich aufruft. Hier die Adresse: www.fairmusik.at pps
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