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Wien (25. April 2005) - Heute, Montag, fand am Küniglberg eine weitere öffentliche Plenarsitzung des ORF-Publikumsrates statt. Beim dritten Tagesordnungspunkt Berücksichtigung des österreichischen Musikschaffens im ORF waren Hörfunkintendant Mag. Rammerstorfer und Dr. Scolik, Programmchef Fernsehen, als Referenten eingeladen. Beide unterstrichen, daß sich der ORF verstärkt um die Musikschaffenden in Österreich annehme und versuchten diesen Standpunkt mit vielfältigen Fakten zu untermauern.
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Peter Paul Skrepek antwortete, Wohlwollen sei positiv - aber allein kein tragfähiges Fundament für eine abgesicherte Steigerung des Anteils heimischer Musik in den ORF-Programmen. Er stellte den Antrag, Publikumsrat und Stiftungsrat in dieser Angelegenheit zusammenzuspannen. Aufgrund der nicht gegebenen Beschlußfähigkeit des Gremiums [es waren kurzzeitig zu wenige Mitglieder des Publikumsrates anwesend] konnte dieser Antrag nicht abgestimmt werden, jedoch erklärte Andreas Kratschmar als Vorsitzender des Programmausschusses des Publikumsrates unter offensichtlicher Zustimmung der Anwesenden, den Dialog und die Zusammenarbeit mit dem vergleichbaren Gremium im Stiftungsrat aufnehmen zu wollen.
Keine Zwangsbeglückung
Als funktionierendes Vorbild nannte Peter Paul Skrepek die Charta der Schweizer Musik. Analog dazu schlage er eine freiwillige, aber verpflichtende Beachtung österreichischen Repertoires durch den ORF vor. Über die Höhe des heimischen Anteils solle einmal pro Jahr verhandelt werden. Diesem Vorschlag erteilte Kurt Rammerstorfer spontan eine Absage: »Wir wollen keine Zwangsbeglückung des Publikums«. Es gäbe klare Qualitätskriterien, was gesendet werden könne und was nicht, meinte der Hörfunkdirektor. Wie diese Qualitätskriterien im einzelnen lauten, verriet er allerdings nicht, sondern lobte die kompetenten Musikredaktionen seiner Radios - verbunden mit dem Appell: »Bitte uns vertrauen!«.
PS: Heute hätte man dem Hörfunkdirektor wahrscheinlich sogar eine Million schenken können, und er hätte sie trotzdem mit dem stereotypen Hinweis »Ich will keine Zwangsbeglückung« zurückgewiesen. gw & pps
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