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Zahlen lügen nicht

Ö3 spielt soviel österreichische Musik wie nie zuvor - nach eigenen Angaben. Dichtung oder Wahrheit? Hier die Daten und Fakten.

Wien (15. November 2004) - Ö3-Chef Georg Spatt bezeichnet sich selbst nicht nur als "Musikliebhaber", sondern ist auch ein kreativer Statistiker. Im neuen NEWS behauptet er: "Ö3 spielt soviel österreichische Musik wie nie zuvor." Das ist - leider wieder einmal - nur die halbe Wahrheit. Spatt informiert unvollständig. Seine Behauptung ist wahr und falsch zugleich.

Ö3 sendete 1993 genau 329.377 Minuten Unterhaltungsmusik [linke blaue Säule], davon 73.102 Minuten mit Werken aus österreichischer Feder, das sind 22.19 % [linke rote Säule, bis damals der höchste Wert]. Zehn Jahre später waren es insgesamt 492.434 Minuten [rechte blaue Säule], davon 77.535 Minuten heimischer Kompositionen, das entspricht 15.75 %. Darin enthalten ist die gesamte Musik auf Ö3: Signations, Werbe- und Hintergrundmusik sowie CDs. Der österreichische CD-Anteil allein lag bei nur mehr 5.1 % [für 1993 gibt es hier noch keine Vergleichszahlen der AKM].

Die Sendezeit mit Musik steigt seit 1993 stark an, der Anteil österreichischer Werke sinkt dramatisch. [Grafik: Musikergilde, Quelle: Sendezeitstatistik der AKM]

Mit einem Wort: Spatt sagt richtig, Ö3 spiele heute 4.433 Minuten mehr heimisches Repertoire als vor zehn Jahren. Er verschweigt der Öffentlichkeit allerdings, daß der prozentuelle Anteil österreichischer Musik dramatisch zurückgegangen ist. Von allen gesendeten rund 165.000 Musiktiteln stammten 2003 nur etwa 25.900 aus Österreich. [1 Titel = 3 Minuten]. Tatsächlich sendete Ö3 im vergangenen Jahrzehnt immer mehr Musik von ausländischen Urhebern. Gleiches gilt auch für die große Mehrheit der anderen ORF-Radios.

Mein Kommentar: Schön ist so ein Teufelskreis!

Populäre Musik ist Massenkultur, und Massenkultur benötigt Massenmedien. Ö3 hat vor rund dreißig Jahren tatsächlich ganz wesentlich zum Erfolg der damals erst aufkommenden österreichischen Popmusik beigetragen. Es sendete und propagierte deren erste Produktionen. Die Plattenindustrie reagierte auf das sehr starke Publikumsecho und produzierte verstärkt Künstler aus Österreich. Aber als im Jahr 1993 die damalige ORF-Geschäftsführung mit dem Umbau zum Formatradio begann - einer Programmform, die sich vor allem durch eine Verengung des Musikangebots auszeichnet [immer mehr von demselben] -, wurde das Ende dieser Ära eingeläutet. Zwei Jahre später verkündete die Musikindustrie die Reduktion der heimischen Produktion auf null. Seitdem können Radiomanager behaupten: Wir würden ja gerne mehr Österreichisches spielen, "aber es gibt ja nichts" [will heißen: von den Majors wird nichts produziert].

Ö3 ist an der Marginalisierung der heimischen Popmusik ebenso "unbeteiligt" wie seinerzeit an ihrem Aufbau. Für viele ein klarer Fall von Kindesweglegung und kein Grund, stolz zu sein. Spatt hingegen sieht das ganz anders. "Ich wünsche mir, daß sich die Szene nicht entmutigen läßt", schließt der Ö3-Chef und fügt hinzu: "Von unserer bzw. meiner Seite werden aus werden wir weiter und verstärkt das tun, was wir tun können."

PS: Wie sagte schon Heli Deinboek so treffend: "Ma tuat, was ma kann, aber ma kann nix!" pps

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