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Salzburg (16. August 2004) - "Die Musen und der Mammon" lautete der Titel einer Diskussion, zu der die Salzburger Festspiele und die Hamburger Zeitung Die Zeit am vergangenen Samstag in Salzburg eingeladen hatten. Der europaweit erfolgreiche Unternehmensberater Roland Berger, der designierte Schauspielchef der Festspiele, Martin Kusej, der Schriftsteller Robert Menasse, Festspielintendant Peter Ruzicka und Hans Zehetmair, bayerischer Kulturstaatsminister a.D., versuchten zu beleuchten, ob das Kultursponsoring "am Ende nur Gewinner" hinterläßt.
Klare Fronten
Die Fronten waren schnell klar. Auf der einen Seite Ruzicka, dessen Festspiele allein von den Hauptsponsoren 2,4 Mio. Euro bekommen, Kusej, der "nicht rechnen, sondern von Utopien reden" will und Berger, der von einer Unternehmenskultur in Europa spricht, die von gesellschaftlicher Verantwortung und nicht nur von Gewinnmaximierung geprägt sei. Hier wurden mit Sponsoren Erfahrungen gemacht, die "super, super" waren (Kusej), von Einmischung der Sponsoren in die künstlerischen Inhalte keine Spur (Ruzicka). Zwar verwies Berger auf die USA, wo Sponsoren Geld zurück gefordert hätten, weil einem Entscheidungsträger die Inszenierung einer Wagner-Oper nicht gefallen habe. Aber: "Der Staat ist auch nicht unparteiisch, Staat mit Freiheit gleichzusetzen, ist naiv", so der Unternehmensberater.
Auf der anderen Seite Menasse, der sich leidenschaftlich für die staatliche Kunstförderung ins Zeug legte. Die bürgerliche Kunst habe sich erst durch die Befreiung von privaten Förderern entwickelt. Sponsoren investierten ihr Geld zu fast 98 Prozent in die reproduktive Kultur. Seitens des Staates sei das Förder-Verhältnis gegenüber der schöpferischen Kultur zwar auch nicht ideal, aber deutlich besser.
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Banales für die Masse
Zehetmair argumentierte, für Events oder strahlende Ereignisse - etwa die Bayreuther Festspiele oder die Dokumenta in Kassel - sei Geld von Sponsoren leicht aufzutreiben. "Aber die breite Kultur, die nicht so glänzt, aber Voraussetzung ist für die kulturelle Spitzenleistung, die interessiert kaum einen Sponsor. Da drohen uns reihenweise Schließungen von Kultureinrichtungen und damit die kulturelle Verödung. Kultur zu fördern ist und bleibt daher Aufgabe des Staates. Privates Geld kann die Kultur unterstützen, die Leistung der Öffentlichen Hand ersetzen kann es nicht. Als Kunstminister könne man allerdings nie eine Wahl gewinnen. Wer Mehrheiten suche, "muß banale Sachen machen", schloß Zehetmair.
Quelle: APA, SN
PS: Musik der Jetztzeit bekommt kaum öffentliche Gelder, sondern wartet brav weiter auf das Christkind. Von Gestern müßte man sein! pps
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