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Umsatzeinbruch kontra Boom

Während die deutsche Musikwirtschaft dramatisch schrumpft, segeln die Teilnehmer am US-Markt weiter auf Erholungskurs.

New York/Berlin (5. Juli 2004)- Während die Marktzahlen für das Tonträgergeschäft in den USA weiter eine positive Tendenz ausweisen, wird die wirtschaftliche Situation der Musikverleger in Europa immer dramatischer. Seit Jahresbeginn stiegen die Verkäufe in den USA um rund sieben Prozent. Die Verkaufswoche, die am 20. Juni mit dem amerikanischen Vatertag endete, brachte 16,1 Prozent mehr Umsatz als die Woche davor.

Dieser Zuwachs entspricht einem Stückzahlenplus von rund 1,7 Mio. CDs. Im Vergleich zur gleichen Woche des Vorjahrs liegt das Umsatzplus bei 18,6 Prozent bzw. rund zwei Mio. Einheiten. Seit Jahresanfang liegt der Umsatz der US-Plattenbranche mit etwa sieben Prozent im Plus, der Stückzahlenabsatz wuchs seit Jänner um 19,2 Mio. Einheiten.

Alarmierende Zahlen aus Deutschland

Konkrete Zahlen zum Umsatzeinbruch in Deutschland lieferte im Juni 2004 der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV): Der Umsatz der 500 Verlage sei seit 2001 um 40 bis 60 Prozent auf insgesamt 400 Millionen Euro zurückgegangen. Besonders gefährdet seien die Komponisten und Textautoren, weil die Phonoindustrie deren Honorare um weitere 40% kürzen wolle, sagte DMV-Präsidentin Dagmar Sikorski (Bild) zu Beginn der Jahrestagung in Bremen.

Wesentlicher Auslöser der Umsatzrückgänge sind die dramatisch sinkenden Verkaufszahlen für CDs und andere Tonträger, an deren Erlös die Musikverlage und Urheber beteiligt sind. Der Umsatz der deutschen Phonoindustrie ist in den vergangenen drei Jahren von 2,5 auf 1,75 Mrd. Euro zurückgegangen. Weitere Einnahmenausfälle verzeichneten die Verlage nach DMV-Angaben durch Raubkopien - nicht nur im Internet. Allein durch das illegale Kopieren von Noten beispielsweise für Kirchenchöre sei der Umsatz der Chorverlage um 60% auf 60 Mio. Euro gesunken.

Quellen: swiss-music-news , mediabiz.de

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