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Bitte kein Gejammere

Michael Moores neuer Film über die Hintergründe des 11. September ist Disney zu heiß - der Medienkonzern untersagt den Vertrieb von "Fahrenheit 911" durch Miramax.

New York (5. Mai 2004) - Zensur im Land der Freiheit? Fahrenheit 911, der neue Film des Regisseurs und Buchautors Michael Moore, ist dem Disney-Konzern zu heiß. Der Medienriese hat seiner Tochter Miramax den Vertrieb des Films untersagt. In seinem neuen Dokumentarfilm kritisiert Moore die Politik von US-Präsident George W. Bush vor und nach dem 11. September 2001 und streicht die langjährige Geschäftspartnerschaft zwischen Bush und der Familie von Osama Bin Laden heraus. Miramax hat den Film mit einem Budget von sechs Mio. Dollar produziert und hält die Vertriebsrechte. Disney will aber nicht mit dem Film in Verbindung gebracht werden.

Kommt der Film überhaupt in die Kinos?

Die Entscheidung stehe fest, berichtet die New York Times [NYT] in ihrer heutigen Ausgabe. Bereits im Mai 2003 habe Disney der Tochter Miramax und Ari Emanuel, Moores Agent, mitgeteilt, daß "Fahrenheit 911" nicht von Miramax vertrieben werde. Der Konzern befürchtet, sein guter Ruf könnte dadurch beschädigt werden. Disney biete ein breites Familienprogramm quer durch alle politischen Lager. Der Film könnte viele vor den Kopf stoßen. "Aber auch zum Denken anregen", wie Kritiker dieser Entscheidung hinzufügen.

In typischer Manier stellt Moore auf seinen Internetseiten die Motivation des Konzerns jedoch in ein anderes Licht, wobei er sich auf den Artikel der beruft, der wiederum seinen Agenten zitiert. Demnach habe Disney-Chef Michael D. Eisner Emanuel im vergangenen Jahr gebeten, den "Fahrenheit 911" nicht an Miramax zu verkaufen. Eisner habe Befürchtungen geäußert, der Film könne Disneys Steuervergünstigungen für seine Themenparks in Florida gefährden. In Florida regiert Jeb Bush, der Bruder des US-Präsidenten, als Gouverneur. Von der Blockade hat Moore demnach erst gestern erfahren. Disney weist diese Anschuldigung natürlich entschieden zurück, leugnet aber nicht seine Unzufriedenheit mit dem Miramax-Handel.

Disney hat das vertraglich gesicherte Recht den Vertrieb von Miramax-Filmen unter bestimmten Umständen zu blockieren, beispielsweise wenn das Budget aus den Fugen gerät. Das Management von Miramax geht aber laut NYT davon aus, daß diese Umstände nicht gegeben sind. Disney besteht dennoch auf der Blockade. Wird keine Einigung gefunden, muß Miramax den Film über einen Partner vertreiben, müßte dann aber auch die Gewinne teilen. Miramax hat bereits 1997 den Vertrieb von Moores Film "The Big One" übernommen. Moores letzter Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" spielte laut NYT in Nordamerika rund 22 Mio. Dollar ein und brachte dem Regisseur im vergangenen Jahr einen Oscar ein.

Film als Mittel der Bewußtseinskontrolle

Medien werden für politische Zwecke eingesetzt und mißbraucht - und lassen sich oft auch ganz gern mißbrauchen, solange die Kassa stimmt. Daß er mit Propaganda à la Pearl Harbor zugeschüttet wird, finanziert der Verbraucher auch noch selbst. Zahlte er früher direkt an den Kinokassen, leistet er seinen Beitrag zur Fernsteuerung heute als DVD-Konsument. Der Erfolg der DVD verändert immer mehr das Geschäftsmodell der Filmindustrie. Filmliebhaber in den USA haben im ersten Quartal 2004 weit mehr Geld für DVDs ausgegeben als für Kinokarten. Damit wird das Kino immer mehr zur "Werbung für die DVD". Auch im Kino weniger erfolgreiche Filme oder alte Klassiker bringen den Studios nun wieder Geld in die Kassen.

Quelle: pressetext.austria

PS: Mission accomplished. Die Umerziehung vom Menschen zum Konsumenten scheint nahezu abgeschlossen. So gesehen, ist das massenhafte Privatkopieren möglicherweise nur eine letzte demokratische Notwehr. pps

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