Österreich ist online

Hohe Internet-Nutzung und Breitband-Dichte in Österreich bieten ideale Voraussetzungen für digitalen Musikvertrieb.

Wien (6. April 2004) - Die "Zukunft des digitalen Musikmarketings" war Thema einer Veranstaltung, die im Rahmen der Publica, der Messe für Marketing und Werbung im Wiener Messezentrum stattfand. Moderiert von Amadeus-Organisator Mario Rossori diskutierten Franz Medwenitsch [Ifpi Austria], Hannes Eder [Universal Music Austria], Michael Fried [Telekom Austria] und Christof Straub [Papermoon].

Seit Oktober 2003 bietet die Telekom den - nach eigenen Angaben - ersten legalen Musikdownload in Österreich an [Coda-Bericht]. Diese Entwicklung wurde von den Diskutanten als zukunftsweisend begrüßt. Wie Mag. Fried, Aon-Bereichsleiter für Media/Internet, erläuterte, erreiche dieser Dienst derzeit rund 4000 Nutzer, bis Jahresende soll die Fünftausender-Marke überschritten werden.

Quote von 52 : 1

Das "Musikprogramm" für die Aon-Plattform liefert der in England ansässige "On Demand Distributor" OD2, der mit den Plattenkonzernen zusammenarbeitet. Dementsprechend sieht das Angebot auch aus: 51.833 internationalen Pop-Titeln stehen im Moment knapp tausend Musikstücke in der Rubrik DeutschPop gegenüber. Aus Österreich findet sich neben DJ Ötzi, Peter Cornelius und der EAV auch Hans Moser und die Ursprung Buam - Andy Borg nicht zu vergessen.

OD2 betont zwar, "die Berücksichtigung länderspezifischer Unterschiede im Musikmarkt und die Zusammenarbeit mit Labels und Handelskunden auf lokaler Ebene sind wesentliche Elemente unserer Unternehmensphilosophie", von der Verwirklichung dieses Ziels ist die Firma aber noch weit entfernt. Das Unternehmen setzt seinen Schwerpunkt auf Europa und unterhält Büros in London, Köln, Paris und Bristol.

Der Musikvertrieb via Internet werde in drei bis fünf Jahren in etwa die Größenordnung des klassischen Umsatzes erreichen, sagte Hannes Eder voraus. Die CD bleibe allerdings weiterhin wichtiger Umsatzträger. Universal-Repertoire werde es überall dort geben, wo eine große Angebotspalette vorhanden ist, was impliziere, daß auch die anderen Majors mit an Bord seien.

"Vorsichtig optimistisch" zeigte sich Dr. Franz Medwenitsch (im Bild links) vor allem aufgrund der in den letzten Jahren geschaffenen rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen. Für den Ifpi-Geschäftsführer wird 2004 einmal als das Jahr gelten, "in dem der Onlinemarkt so richtig an Fahrt gewonnen hat".

Quelle: musikwoche.de

PS: Auf die Apple-Gemeinde hat unsere Telekom wieder einmal "vergessen". Musik gibt es nur für Windows Betriebssysteme. Viren übrigens auch. pps