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Skrepek zurückgetreten

Der Präsident der Musikergilde legt den Vorsitz der Kulturgewerkschaft im ÖGB zurück. Denn: "Was Kultur betrifft, ist die Solidarität im ÖGB enden wollend."

Wien (17. April 2007) - Es sei auch "die bittere Erkenntnis, daß man im ÖGB als Freischaffender nicht arbeiten kann", die ihn zum Rücktritt bewogen habe. Dies erläuterte der Musiker und Kabarettist Peter Paul Skrepek im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten. Am vergangenen Donnerstag legte er folgende Funktionen im ÖGB zurück: den Vorsitz der Kulturgewerkschaft, den Sitz im KMSfB-Präsidium und das Vorstandsmandat.

"Der springende Punkt ist die Problematik der nicht ordentlichen Dienstverträge", meinte Skrepek zur APA und verwies auf eine "dramatische Einkommensreduktion" bei der von Sozialminister Erwin Buchinger angekündigten "Aufrüstung von freien Dienstverträgen". Zudem vermißt er eine "Zukunftsvision" seitens der Politik.

Drei Jobs zum Überleben

Auch attraktiver gestaltete freie Dienstverträge hätten laut Skrepek dennoch eine Reduktion um bis zu einem Sechstel des Gesamtgehalts zur Folge - allein durch den Wegfall von Kranken-, Weihnachts- und Urlaubsgeld. Dieser Ansatz führe zu immer mehr Menschen mit immer weniger Geld, die Kaufkraft sinke, die Wirtschaft stagniere und breche ein, skizziert Skrepek. "Wenn man die Wirtschaft ruinieren will, muß man es genau so machen." Die steigende Zahl von atypisch Beschäftigten würde auch für jeden einzelnen eine steigende Zahl von Jobs bedeuten, die zum bloßen Existieren notwendig sein werden. "Wir alle werden täglich wieder 12 Stunden und mehr arbeiten müssen, um überleben zu können - und daß, obwohl die Gewinne der Konzerne und der Geldmonopolisten ständig steigen."

Das gleichzeitige Festhalten des ÖGB am alten System, das mit den neuen Rahmenbedingungen nicht zurechtkomme, sei "mit ein Grund, warum ich das Handtuch werfe". Die fehlenden Perspektiven seitens der Politik - "ich habe das Gefühl, daß wir von vorn bis hinten belogen werden" - würden ihm keine andere Wahl lassen.

Spaltung der Gesellschaft wird vorangetrieben

Neben Beschäftigten von ORF und Bundestheatern sind viele Freischaffende in der Kulturgewerkschaft organisiert. Aber für diese Gruppe der Neuen Selbständigen gebe es im ÖGB zu wenig Verständnis, kritisiert Skrepek. In der ÖGB-Führung säßen nur Personen, die nie freischaffend gearbeitet hätten, sagt Skrepek. ÖGB-Spitzenfunktionäre seien beim ÖGB angestellt, während er für ein paar Hundert Euro Aufwandsentschädigung "funktioniert" hätte. Andere hätten sichere Dienstverhältnisse in Verwaltung oder Großbetrieben und seien dort als Betriebsräte von der Arbeit freigestellt. "So hat der ÖGB in der Vergangenheit funktioniert."

Doch dies seien Arbeitsmodelle des 20. Jahrhunderts. Folglich werde auf den Systembruch hin zu freien Dienstverhältnissen oder gar gesetzeswidrigen Werkverträgen und dessen desaströsen Folgen für das System der sozialen Sicherheit und für Kollektivverträge nicht reagiert. Das sei gefährlich. "Die Gewerkschaft muß sich ändern, sonst ist sie demnächst überflüssig", warnt Skrepek.

Zuwenig Verständnis bei der ÖGB-Führung

Dabei waren Gewerkschaften "nie so nötig wie heute", um die Spaltung Erwerbstätiger in Angestellte und in Freischaffende, die ihrer Sicherheit und Sozialleistungen beraubt würden, zu verhindern. Doch derzeit sei der ÖGB dazu "nicht mehr in der Lage". Im ÖGB heiße es zwar immer, man müsse sich verstärkt um atypisch Beschäftigte kümmern. Aber tatsächlich werde seit Jahren versucht, die Kulturgewerkschaft, welche die Freischaffenden als Mitglieder habe, aufzulösen, allerdings nicht, "weil der ÖGB böse ist, sondern weil er es nicht versteht, und was Kultur betrifft, ist die Solidarität im ÖGB ohnehin enden wollend", so Skrepek.

In dieser "Domäne der Betriebsräte", die sich allein auf dem klassischen, unbefristeten Dienstverhältnis gründe, habe er einen "unendlich langen Atem" gebraucht, um für Freischaffende etwas zu erreichen. Ein Millimeter Fortschritt erfordere immense Anstrengung, oft in 15- oder 16-Stunden-Tagen. "Das ist ruinös für private Beziehungen, für die Familie", und zu privaten kämen gesundheitliche Probleme, erläutert Skrepek. "Ich hör' jetzt auf." Künftig wolle er sich auf Musik und Kabarett konzentrieren.

Quellen: Austria Presse Agentur, Standard, Salzburger Nachrichten

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