DATENSCHUTZINFORMATIONEN

„Die Musikergilde betreibt keinen Datenhandel.” 

Sie können entweder allen externen Diensten und den damit verbundenen Cookies zustimmen oder lediglich jenen, die für die korrekte Funktionsweise unserer Website zwingend notwendig sind. Beachten Sie, daß bei der Wahl der zweiten Möglichkeit ggf. nicht alle Inhalte angezeigt werden können. 

Wir verwenden Cookies, um externe Inhalte darzustellen, Ihre Anzeige zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Dabei werden ggf. Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für externe Inhalte, soziale Medien, Werbung und Analysen weitergegeben. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Alle akzeptieren
Nur notwendige Cookies akzeptieren
asdf
zeitung > aktuell > Von Computern und Blechtrotteln

Von Computern und Blechtrotteln

»Intelligent wird ein Rechner nie sein, aber der Blechtrottel ist der, der vor dem Computer sitzt.« - Pionier Heinz Zemanek.

Wien (16. November 2006) - Auch in der Musik ist der Computer schon lange nicht mehr wegzudenken. Erst seine massenhaft Verbreitung hat den Musikschaffenden ein günstiges Produktionsmittel in die Hand gegeben. Technisch herausragende Aufnahmen kann man heute auch im Wohnzimmer machen. Hören wir, was ein wesentlicher Mitbegründer des Computer-Zeitalters zu sagen hat:

»Ein Computer kann niemals intelligent sein. Er ist eine logische Schnellspulmaschine«, sagte der österreichische Computerpionier Heinz Zemanek als Gast einer Veranstaltung des Österreichischen Journalisten Clubs in Wien. Zemanek entwickelte nach dem zweiten Weltkrieg das so genannte "Mailüfterl", der ersten vollständig transistorisierten, binär-dezimalen Rechenmaschine und damit Vorläuferin des Computers, wie man ihn heutzutage kennt. Der 86-Jährige hält nach wie vor wöchentlich zwei Vorlesungen, besitzt nach eigenen Angaben sechs Rechner, wovon er drei noch benutzt, hat einen USB-Stick und wehrt sich gegen den Titel Computer-Erfinder.


Heinz Zemanek vor seinem Mailüfterl
Foto: TU-Wien

»Ich mag den Begriff Computererfinder nicht, sondern sehe mich eher als Entwickler des Volltransistor- Rechenautomaten. Die Teile, die ich benutzte, gab es alle schon. Ich habe sie lediglich zusammengesetzt, um damit ein technisches Problem zu lösen. Die Grundidee ist dabei von selbst entstanden, weil die Vorgehensweise auf der Hand lag«, so Zemanek.

Sein Mailüfterl wurde 1955 fertig gestellt und bewältigte als erste Aufgabe die Berechnung einer neunstelligen Primzahl. Zum sonderbaren Namen kam es in einer Anspielung auf die Geschwindigkeit des damals am Massachusetts Institute of Technology gebauten Röhrenrechners namens Whirlwind. »Wirbelwind werden wir keinen bauen, aber zum Wiener Mailüfterl wird es schon reichen«, meinte der junge Zemanek damals zu Kollegen. Der Rechner besteht aus 3.000 Transistoren, 100.000 Lötstellen, 15.000 Widerständen, 5.000 Kondensatoren und 20.000 Meter Draht. Das Gerät ist vier Meter breit, 2,5 Meter hoch sowie einen halben Meter tief und steht im Technischen Museum Wien.

Das Wunderding

Die Computerhardware bezeichnet Zemanek als »wirkliches Wunderding«. Auf die Frage, ob er den Rechner als Blechtrottel oder intelligente Büromaschine sieht, meint der Wissenschaftler: »Der Computer ist ein verlässliches Werkzeug und er funktioniert. Ein Blechtrottel ist der, der davor sitzt - ein Mensch, der glaubt, daß ein Computer intelligent sein kann.« Die Intelligenz hänge jedoch mit dem freien Willen zusammen und sei nicht zwangsläufig logisch. »Eine wirklich intelligente Leistung passiert ohne Logik. Man hat eine fantastische Idee, die funktioniert, und erst im Nachhinein findet man die Erklärung, warum es funktioniert. Das kann ein Computer nicht«, erläuterte Zemanek.

Von der Lötstelle zum Quantencomputer

Die Zukunft des PC sieht Zemanek als Rechner, der »alle Routineaufgaben erledigen kann, sofern der Benutzer klug genug ist, sie zu programmieren. Der Computer wird alle 20 Jahre um den Faktor 1.000 besser. Das ist wunderbar und schrecklich zugleich.« Ein Ende dieser Steigerung ist für die elektronischen Komponenten zu erwarten. »Irgendwann werden die Teile so klein, daß eine sichere Übertragung zwischen zwei Lötstellen nicht mehr möglich ist. Danach kommt der Lichtcomputer und dann vielleicht der viel herbeigeredete Quantencomputer«, ist Zemanek überzeugt.

Als Aufgabe der nahen Zukunft sieht der Mailüfterl-Entwickler unter anderem die Fähigkeit Daten wieder zu finden. »Irgendwann werden wir alle unsere Nationalbibliothek mit uns herumtragen. Die Kunst ist es nicht, zunehmend mehr Daten in den Speichern unterzubringen, sondern die Informationen wieder zu finden«, meint Zemanek. Eine Neudefinition ist auch für den Eigentumsbegriff in der IT zu finden, gerade in einer Zeit, in der Kopieren und Nachmachen so einfach sei. Dies gelte ins besondere auch für Softwarepatente. »Der patentierte Hosenknopf ist eindeutig und angreifbar. Bei einem Compiler kann man das nicht mehr so einfach sagen.«

Quelle: pressetext.austria - Redakteur: Andreas List

PS: Das Produktionsmittel haben wir bereits. Was uns noch fehlt, ist der Zugang zum großen Publikum. Der ist überwiegend fest in der Hand der Medienkonzerne, die ihn, wie es scheint, freiwillig nie aus der Hand geben werden - selbst wenn Sie genau daran zugrunde gehen. pps

Diesen Beitrag teilenFacebookTwitterLinkedInDruckenXingPinterest

Ihre Meinung zu diesem Thema





Kommentare werden geladen...

Die Musikergilde

Unsere Partner

logo_akm.png
logo_oestig2.png
logo_sosmusikland.png
© 2025 Musiker-, Komponisten- und AutorenGilde