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Aschchabad (28. August 2005) - Ab sofort darf in der zentralasiatischen Republik Turkmenistan Musik nur noch live gespielt werden. Was die österreichische Band Opus mit dem Song Live Is Life als besonderes musikalisches Ereignis pries, wird in Turkmenistan allerdings gesetzlich geregelt: Musik auf Tonträgern ist verboten. Das soll nach Ansicht des turkmenischen Präsidenten Separmurat Nijasow die Kultur Turkmenistans frei von negativen Einflüssen aus dem Ausland machen, berichten BBC-Online und die Salzburger Nachrichten.
Paradies nur für turkmenische Musiker?
Nijasow ist ein großer Liebhaber der turkmenischen Musik, heißt es in der turkmenischen Tageszeitung Neitralny Turkmenistan [Neutrales Turkmenistan]. Internationale Experten wittern im Vorstoß des autoritär regierenden Präsidenten allerdings nicht anderes als ein weiteres Abschotten der 5 Millionen Turkmenen vor ausländischen Einflüssen in der knapp 490.000 Quadratkilometer großen Republik [zum Vergleich: Österreich 83.871 km2]. Das Verbot von Opern und Ballett-Aufführungen besteht bereits seit längerem. Nijasow, der seit 1990 an der Macht ist, besteht darauf, daß bei Vorführungen ab sofort nur noch live-Musik aufgeführt werden darf. Das bedeutet, daß auch TV, und Radio nicht mehr von CDs, Bändern oder anderen Tonträgern kommen darf.
Radio wird zum Off-Air-Event
Nijasow wird auch Turkmenbashi - Vater aller Turkmenen - genannt, regiert das Land seit den Sowjettagen und hat sich selbst als Präsident auf Lebenszeit ernannt. Er betreibt einen üppigen Kult um seine Person. Unter anderem lässt er Lobgesänge, die er selbst verfasst hat, gerne von anderen interpretieren. Die Künstler erhalten dafür üppige Prämien in Millionenhöhe. Die Sitten in der Republik sind allerdings streng, was sich auch darin manifestiert, daß lange Haare und Bärte bei jüngeren Männern verboten sind. Seine schriftlichen Werke sind Pflichtlektüre in allen Schulen. Außerdem hat er einige Monate im Kalender nach sich und seiner Mutter umbenannt.
Päsident Nijasow blickt wohlgefällig auf sein Turkmenistan und regiert offensichtlich mit Zustimmung höchster Kreise - wie besser Informierte auf diesem Bild erkennen können.
Analytiker sehen die Entwicklung in Turkmenistan eher kritisch. Immer noch ist Turkmenistan stark von Rußland abhängig. Minderheitenrechte von Russen, Usbeken und Kasachen werden nur schleppend durchgeführt. Zentrales Element des Landes ist nach eigenen Angaben die im Dezember 1995 erklärte Neutralität. Doch gehen Entwicklungen unter Nijasow, der sich selbst als von Gott gesandt bezeichnet, vielfach einen falschen Weg. Er ließ beispielsweise alle Krankenhäuser des Landes sperren, mit Ausnahme jenes in der Hauptstadt Aschchabad. Während die Gebäude der knapp 500.000 Einwohner zählenden Metropole glänzen, lebt der Rest des Landes - insgesamt knapp fünf Mio. Einwohner - in bitterer Armut.
PS: Von Gott persönlich gesandte Potentaten [vgl. Potatoe - die Erdäpfelzehe] gibt es anderswo auch. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen. pps
Quelle: pressetext.austria Redakteur: Wolfgang Weitlaner
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