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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
zuerst möchte ich kurz auf einen Vorwurf eingehen, den ich vor wenigen Minuten draußen am Gang gehört habe. Ich soll in einer Sitzung des AKM-Vorstands den Satz gesagt haben "Ich habe nichts zu verlieren". Gemeint ist mein geringes Tantiemeneinkommen. Dazu müssen Sie allerdings wissen: Ich komponiere Musik für Theaterstücke, und diese wird als großes Recht nicht über die AKM abgerechnet. Ich habe nichts zu verlieren! Wer so etwas sagt, so meinte Peter Cornelius draußen, sei für den Vorstand ungeeignet und könne die erfolgreichen Komponisten nicht vertreten.
Das ist ein gemeiner Vorwurf. Ein Zitat wurde aus dem Zusammenhang gerissen und entstellt. Im AKM-Vorstand habe ich tatsächlich sinngemäß gesagt: "Ich verhandle mit dem ORF nicht in eigener Sache. Es geht nicht um meine Person. Ich habe nichts zu verlieren. Ich verhandle für alle."
Das, sehr geehrte Genossenschafterinnen und Genossenschafter, ist ganz etwas anderes als man mir unterstellt. Eben weil meine Musik kaum im ORF gespielt wird, kann ich mich – ohne vom ORF persönlich unter Druck gesetzt werden zu können – für alle Kollegen hier einsetzen.
Jetzt zu einigen der Vorwürfe, die gegen mich erhoben wurden:
Auf Antrag von Vizepäsident Dr. Juranek wurde Ende 2003 die Disziplinarkommission einberufen. Ich habe im Vorstand selbst für diese Einberufung gestimmt, damit die ständigen Angriffe auf mich endlich aufhören. Die Kommission hat mehr als ein halbes Jahr lang untersucht. Am Ende beantragte der AKM-Anwalt 5000 Euro Geldstrafe und die Übernahme der Verfahrenskosten. Das tatsächliche Urteil: Die Kommission erteilte mir einen Verweis, für den Internetartikel Quote für Deutschland - 2 und die Leserbriefe (!) dazu. In allen anderen Punkten wurde ich freigesprochen.
Der Aufsichtsrat hat mich - in denselben Punkten - verurteilt und ausgeschlossen.
Der Ausschluß erfolgte aufgrund einer vorgefaßten Meinung. So haben z.B. Prof. Wimberger [AKM-Ex-Präsident] als auch Dr. Juranek [AKM-Vizepräsident] vor der Disziplinarkommission ausgesagt, über meine angeblichen Untaten nur von Generaldirektor Brunner informiert worden zu sein. Sie wissen davon also nur vom Hörensagen und aus zweiter Hand.
Mein Freispruch durch die Disziplinarkommission wurde nicht abgewartet.
Der Beschuldigte, also ich, wurde vom Aufsichtsrat niemals zu einer Sitzung eingeladen. Dabei habe ich dem Aufsichtsrat mehrmals schriftlich und mündlich angeboten, für Fragen zur Verfügung zu stehen. Vergeblich. Meine Verurteilung erfolgte, ohne mich anzuhören. Das ist ein einmaliger Vorgang und mit dem Rechtsstaat nicht ein Einklang zubringen.
Nach der Verurteilung habe ich noch zweimal eine friedliche Lösung angeboten und den Herrn Generaldirektor um ein persönliches Gespräch ersucht. Leider hat es Generaldirektor Brunner abgelehnt, mir zu reden.
Heute findet eine unübliche Generalversammlung statt. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele Genossenschafter gesehen zu haben. Außerdem steht draußen zum ersten Mal ein Sicherheitsmann. Warum? Ich bin kein Freund gewaltsamer Lösungen mit der Brechstange. Solange die Vernunft regiert, sind Einigungen möglich und kann ein Schaden verhindert werden. Aber hier scheinen mir alle Möglichkeiten ausgereizt zu sein. - Oder doch nicht? Besteht vielleicht doch noch eine Möglichkeit, den Streit beizulegen?
Prof. Gerhard Heinz, Aufsichtsratsvorsitzender, erklärt daraufhin, er sähe dazu keine Möglichkeit mehr.
Also nicht. Schade! Dann liegt es an ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, zu entscheiden. Ich habe gegen meinen sachlich unbegründeten und unbegründbaren Ausschluß Berufung eingelegt. Ich ersuche Sie, dem Urteil der Disziplinarkommission zu vertrauen. Sie hat ein halbes Jahr eingehend untersucht - und mich freigesprochen. Geben Sie meiner Berufung statt. Sprechen auch Sie mich von den erhobenen Vorwürfen frei. Denn es ist höchst bedenklich, Meinungsverschiedenheiten auf dieser Ebene auszutragen. Es ist höchst bedenklich, einen Richtungsstreit, wohin sich die AKM entwickeln soll, mit Disziplinierung und Ausschluß zu beenden.
Stimmen Sie für meine Berufung und gegen den Ausschluß. Ich danke ihnen.
PS: Danach mußte ich auf Anordnung des Präsidenten Paul Fürst den Saal verlassen und durfte nicht mehr an der noch stundenlangen Diskussion über meinen Ausschluß teilnehmen.
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